Die Entwicklung der Fiberglasoptik steht für eine neue Ära in der Geschichte der Endoskopie. Es war 1955, als ein Artikel über Fiberoptik in der Zeitschrift „Nature“ den jungen Assistenzarzt für Gastroenterologie an der Universitätsklinik von Michigan, Basil I. Hirschowitz (1925-2013), stutzig machte. Der in Bethal in Südafrika geborene Hirschowitz war schon seit längerem davon überzeugt, dass eine neue Technik in der Endoskopie gefunden werden musste, um die schlechten Sichtverhältnisse entscheidend zu verbessern. Tatsächlich gelang es ihm, im Team mit seinem Kollegen C. Wilbur Peter und dem Studenten Larry Curtiss in einem Kellerraum der Universität ein Gerät zu konstruieren, das Fiberglas bündelte. Technische Probleme verzögerten allerdings den Erfolg. Erst als Larry Curtiss das Problem des Lichtverlustes in den Fasern in den Griff bekam, konnte Hirschowitz im Dezember 1956 mit einer Glasfaser einen Lichtstrahl meterweit von einem Raum zum anderen schicken. Mit der Entwicklung der Fiberglasoptik dauerte es nur mehr Wochen, bis das erste vollflexible Gastroskop gebaut war. Im Februar 1957 führte Hirschowitz an der Universitätsklinik in Ann Arbor, Michigan, erfolgreich das erste Fiberskop vor.